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Bewegung
Der Mensch ist zwar nicht das schnellste, dafür aber das körperlich ausdauerndste Landsäugetier der Welt. Ob auf der Jagd, im Ackerbau oder im Handwerk, uns viel zu bewegen und körperlich zu belasten war Jahrtausende lang unser täglich Brot und liegt in unserer Natur. In den letzten 200 Jahren hat sich unsere Gesellschaft dahingehend entwickelt, dass sich die meisten Alltagsaufgaben und viele Berufstätigkeiten vergleichsweise ohne großen körperlichen Einsatz bewältigen lassen. In dieser Hinsicht entspricht unser Lebensstil also oft nicht unseren genetischen Voraussetzungen und Bedürfnissen. Bewegungsmangel kann nicht nur tiefgreifende negative Folgen für unsere körperliche Gesundheit, sondern auch für unser psychisches Wohlbefinden bedeuten.
Seit einigen Jahren ist durch verschiedene wissenschaftliche Studien und Metaanalysen gut belegt, dass eine Erhöhung der körperlichen Aktivität (z.B. Sport) in der Behandlung von  Depressionen, Angststörungen oder Abhängigkeitserkrankungen ähnliche therapeutische Effekte erzielen kann wie der Einsatz anerkannter psychotherapeutischer Verfahren oder eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva bzw.  Anxiolytika. Diese Effekte lassen sich unter anderem darauf zurückführen, dass unser Körper unter körperlicher Belastung bestimmte Botenstoffe, sog. Hormone ausschüttet, die u.a. dabei helfen, den menschlichen Organismus auf natürliche Weise zu regulieren. Man kann auch sagen, dass der Mensch über eine gut ausgestattete körpereigene "Apotheke" verfügt. Es kann also sinnvoll sein zu erlernen, wie man auf diese Apotheke zugreifen kann.
Um zu erfahren, dass Bewegung gut tut, muss zum Glück niemand Wissenschaftler sein. Die meisten Menschen wissen das. Manche haben es mal gewusst und wieder vergessen, und andere wenige haben es vielleicht nie erfahren. Menschen davon zu überzeugen, sich auf Sport und  Bewegung einzulassen und den positiven Effekt der körperlichen Aktivität auf ihr psychisches Erleben auszuprobieren, war schon immer ein Teil meiner Arbeit. Als Dein psychologischer Berater im Freien kann ich Dich direkt bei diesem Prozess begleiten, unterstützen, motivieren, aktivieren, Dir Wege aufzeigen, (wieder) Spaß und Freude an Bewegung zu entwickeln.
Einen Menschen mit erheblicher Antriebsschwäche zum Joggen zu motivieren und ihm dabei auch noch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ist ein wahres Erfolgserlebnis, das sich jedoch kaum mit rationalen Argumenten erreichen lässt. Deswegen beginne ich die Bewegungstherapie gerne mit körperlichen Tätigkeiten, für die es viel einfacher ist, im Menschen Begeisterung zu wecken. Wellenreiten oder die Arbeit mit Pferden sind für diesen Schritt wie prädestiniert.

Sonneneinstrahlung
In unserer Haut wird durch die Bestrahlung mit UV-Licht bestimmter Wellenlängen der Mikronährstoff Vitamin D aus körpereigenem Cholesterin synthetisiert. Vitamin D funktioniert wie ein Hormon, indem es an spezifische Rezeptoren Deiner Zellen andockt. Vitamin D optimiert die Immunantwort, kann die Wundheilung beschleunigen, durch eine verbesserte Calciumaufnahme im Darm eine gesunde Knochendichte im hohen Alter aufrechterhalten und die neuronale Übertragungsgeschwindigkeit verbessern. Ein Mangel an Vitamin D kann hingegen für Müdigkeit und Abgeschlagenheit und andere depressive Symptome und für verschiedene Schmerzsymptome (mit-)verantwortlich sein.
Die Wärme der Sonne erweitert außerdem die Blutgefäße, wodurch Dein Blutdruck gesenkt werden kann. Durch eine gezielte (Sonnen-) Lichtexposition, insbesondere während der dunklen Jahreszeit, kann sich Dein cirkadianer Rhythmus beeinflussen und dahingehend regulieren lassen, dass Tagesmüdigkeit und Schlafstörungen weniger werden. Auf die Psyche wirkt Sonneneinstrahlung stimulierend, wodurch das Wohlbefinden erhöht wird.

Frische Außenluft
Der erhöhte Sauerstoffgehalt der frischen Außenluft erhöht die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, z.B. kannst Du Dich durch eine adäquate Sauerstoffversorgung besser konzentrieren. Sauerstoff kurbelt außerdem Dein Immunsystem an, indem er z.B. die Produktion der Lymphozyten im Körper anregt. In frischer Außenluft, insbesondere in der unmittelbaren Nähe von Wasserfällen oder dort, wo sich Wellen brechen, ist die Konzentration an negativ geladenen Ionen besonders hoch. Das Einatmen negativ ionisierter Luft wirkt sich unter anderem positiv auf unser Wohlbefinden aus, aber auch belebend und aktivierend (vgl. auch Meerwasser). Bei Spaziergängen im Wald, beim Abäppeln auf der Weide oder bei der Gartenarbeit kommen wir außerdem mit verschiedenen Mikroorganismen in Kontakt, die wir teilweise inhalieren und die sich ebenfalls wie ein Antidepressivum auf unser Wohlbefinden auswirken können, indem sie beispielsweise die Serotoninproduktion im Gehirn anregen und Angsterleben reduzieren.

Meerwasser
Alles Leben der Erde entstammt bekanntlich dem Ozean. Die Umgebung, in der sich das irdische Leben über Millionen von Jahren entwickelt hat, haben die vielzelligen Organismen im Laufe der Evolution mit an Land genommen: Unsere extrazelluläre Flüssigkeit, zu der das Blutplasma zählt, enthält in nahezu gleichen Konzentrationsverhältnissen die gleichen Ionen und Salze, wie das Meerwasser. Auch der pH-Wert dieser beiden Pufferlösungen schwankt innerhalb eines fast deckungsgleichen Bereichs. Man könnte also sagen, dass unsere Zellen nach wie vor in Meerwasser schwimmen. Vielleicht ist dies ein Grund, weshalb viele Menschen bei Aufenthalten am Meer oder auf dem Wasser das Gefühl haben, "nach Hause zu kommen" und sich am Meer so gut entspannen können. Die tragende Wirkung des salzhaltigen Meerwassers begünstigt zumindest die Entwicklung von Freude an Bewegung, da diese als weniger anstrengend erlebt wird. 

Eine Wirkung auf die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden geht bei Aufenthalten im und am Meer unter anderem von den negativ geladenen Ionen aus, die in der Brandungszone entstehen (bis zu 80.000/cm³ vs 50/cm³ in Städten mit hoher Luftverschmutzung vs 15/cm³ in einem geschlossenen Auto). Negativ geladene Ionen begünstigen das Erleben von Freude und Aktivität und fördern die allgemeine Gesundheit. Im Gegensatz dazu stehen die positiv geladenen Ionen, die zum Beispiel von Elektrogeräten in geschlossenen Räumen ausgehen. Diese fördern Zustände wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Reizbarkeit.

Die kühle Temperatur des Nordatlantiks hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Regelmäßiger Kontakt mit kaltem Wasser stärkt das Immunsystem, ein Aufenthalt in kaltem Wasser wirkt aktivierend und hat bei vielen Erkrankungen der Haut oder der Gelenke eine Schmerz- und Juckreiz-stillende Wirkung, unter anderem weil unsere Kälterezeptoren die Übertragung von Schmerzsignalen an das Gehirn unterdrücken, wenn sie aktiv werden.